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Gute
Performance trotz Schlafdefizit
Vorab: das Endklassement sowie die Einzelspielergebnisse gibt es hier.
Vom Herrenfinalspiel gibt es eine Videoaufzeichnung unter dem Link
Videos!
Das Abenteuer Torball-Weltcup begann für uns am Freitag gegen 17 Uhr
beim Check-In am Flughafen Wien-Schwechat. Von dort ging es via Flugzeug
nach Rom das wir etwa gegen 20:30 Uhr erreichten. Ein Kleinbus sollte
dort für uns bereitstehen um uns in das etwa 180 Kilometer entfernte
Teramo – dem Austragungsort zu bringen. Wie wir doch erfahren mussten,
hatte der Fahrer einen Unfall welcher zum Glück verletzungsfrei
ausging. Das Organisationsteam war nun erneut gezwungen, ein Fahrzeug
samt Fahrer aufzutreiben um uns eben ins Quartier zu bringen. Als der
Fahrer am Flughafen eintraf, war es bereits 1 Uhr nachts. Schlussendlich
erreichten wir unser Hotel gegen 3:30 Uhr und landeten erst wenige
Minuten später endlich im Bett. Viel Zeit blieb freilich nicht mehr. Um
das Frühstück fielen wir leider auch um da bereits mit 7 Uhr der
Zeitpunkt für die Fahrt zur 30 Kilometer entfernten Sporthalle
festgelegt war und das Hotel unserer Information zu Folge erst ab 7 Uhr
ein Frühstücksbuffet anbot.
Hier ein paar Bilder vom Quartier - dem Grand Hotel Don Juan
Samstag, der 1. Spieltag
Um 7:45 Uhr erreichten wir die Sporthalle. Das erste Duell war um 8:00
Uhr angesetzt und zwar das Spiel Tirol gegen ABSV Wien. Also schnell
rein in die Torballhose, in die Knie- und Ellbogenschützer, rein in das
Trikot! Schnell, schnell. Schließlich sollten wir uns ja noch aufwärmen.
Immerhin soll es gleich zum Duell mit dem Titelverteidiger kommen! Der
Tag fing genau so an wie die Nacht zuvor geendet hatte. Unserem
Mannschaftskapitän riss gerade jetzt auch noch das Schuhband! Im
Eiltempo versuchten wir, das Problem zu lösen und beeilten uns, auf das
Spielfeld zu kommen. Eigentlich konnte alles doch nur besser werden…
BSS Tirol – ABSV Wien 0
: 3 (Halbzeit 0 : 1)
Noch nie zuvor konnten wir den Tirolern in Bestbesetzung
2 Punkte im
direkten Duell abnehmen. Der Schiedsrichter pfiff das Spiel an und der
Torball-Weltcup 2010 hatte somit begonnen. Das Spiel wog hin und her.
Keine Spur mehr von Müdigkeit. Wir alle waren bis zu den Haarspitzen
motiviert! Jürgen gelang aus dem Spiel heraus plötzlich das so
wichtige Führungstor. Weiters verteidigten wir sehr gut
und machten
keine Fehler im Angriffsspiel. Zur Halbzeit lagen wir also knapp mit 1 :
0 voran.
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In der 2. Spielhälfte wurde der Druck für den
Titelverteidiger höher. Nach einer geworfenen Leine konnte wiederum Jürgen
den Freistoß zum 2 : 0 nutzen. Spätestens als Tirol den dritten Ball
in die Leinen warf und wir den folgenden Teampenalty zum 3 : 0 nützten
war klar, dass dem ersten vollen Erfolg über Tirol nichts mehr im Wege
stand.
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ABSV Wien – Heidiland
2 : 3 (Halbzeit
1 : 1)
Christian gelang durch einen Freistoß die 1 : 0 Führung. Kurz vor dem
Pausenpfiff gelang dem Torballmeister aus der Schweiz aber der Ausgleich
durch einen genauen Wurf in die Schnittstelle. Jürgen brachte uns erneut durch einen präzisen Wurf wieder
in Führung. Durch 2 wirklich unnötige Abwehrschnitzer (Hand- sowie Fußfehler)
konnte Heidiland aber schließlich das Duell für sich entscheiden.
„Auf diesem Niveau darf das nicht passieren“ rügte uns unser
Trainer.
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ABSV Wien – Marseille
2 : 4 (Halbzeit
1 : 2)
Christian und Harald trafen jeweils zu unseren Gunsten. Obwohl wir auch
in diesem Spiel wieder
1 : 0 voran lagen, mussten wir uns schlussendlich geschlagen geben.
Entscheidend waren aber hier zwei taktische Fehler. Erstens
funktionierte ein Positionswechsel unserer beiden Seitenspieler nicht
rasch genug weswegen wir einen Treffer kassierten und zweitens, weil das
Stellungsspiel eines Spielers falsch war und deswegen eine Schnittstelle
offen war. Dies besiegelte Leider unsere zweite Niederlage im Bewerb.
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ABSV Wien – Reggina
5 : 4 (Halbzeit
4 : 1)
Warum sollte nicht auch unser Trainer Haare lassen bei diesem Welcup!
Nach einer souveränen ersten Spielhälfte, wackelte in Spielhälfte 2
nicht nur das Tornetz hinter uns mehrmals sondern auch unsere Defensive.
Durch viele Unachtsamkeiten konnte Reggina sogar den Ausgleich zum
4 : 4 herstellen. Zum Glück gelang Jürgen noch in der letzten
Spielminute durch einen goldenen Schuss in die linke Schnittstelle der
Siegestreffer. |
Gut war, dass an diesem Tag ein relativ mildes Wetter
herrschte sodass unser Trainer langsam aber doch wieder etwas abkühlte!
ABSV Wien – Teramo
5 : 2 (Halbzeit
4 : 1)
Im letzten Duell des ersten Spieltags stand uns Italiens Meister Teramo
gegenüber. Begünstigt durch den Ausfall des Mittelspielers von Teramo
welcher verletzungsbedingt aufgeben musste, kamen Jürgen (2 Tore) und
Harald (3 Tore) relativ mühelos durch die doch sehr löchrige Abwehr
unseres Gegners hindurch. Im Gegensatz zum vorangegangenen Spiel
behielten wir hier klar die Oberhand und vergaben nicht wieder
leichtfertig den erspielten Vorsprung.
Sonntag, der zweite Spieltag
Nach einer wirklich erholsamer Nacht gingen wir auch am zweiten Spieltag
voller Motivation in unsere Spiele. Unser Ziel war einfach, so viele
Punkte wie möglich zu machen. Und sollte ein Spiel doch verloren gehen,
dann nicht zu hoch.
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ABSV Wien – Budapest 6 : 0 (Halbzeit
4 : 0)
Das Team Budapest war genau genommen das Nationalteam aus Ungarn und
auch das jüngste des gesamten Teilnehmerfeldes. Christian und Jürgen
brachten unser Team mit dem jeweils ersten Schuss gleich 2 : 0 in Führung
was unserem Spiel sichtlich Lockerheit verschaffte. Weiters gelangen Jürgen
aus dem Spiel heraus 2 weitere Treffer sowie die Verwertung von 2 Strafwürfen.
Bezeichnend war auch hier wieder, dass unsere Defensive die gesamte
Spieldauer über keine einzige Lücke aufwies und wir auch im Angriff
fehlerlos blieben.
ABSV Wien – Waasland
1 : 1 (Halbzeit
1 : 0)
Die Belgier durfte man schon vor Beginn des Weltcups zu den Topfavoriten
zählen. In ihren bisher 6 absolvierten Spielen beim laufenden Weltcup
gewannen sie bis zu unserer Begegnung immerhin 5 und mussten sich nur
Dortmund knapp mit 0 : 1 geschlagen geben. Jedoch schon fast
traditionell erspielten wir uns das Führungstor. Diesmal war es Harald
der den Ball über die belgische Abwehrreihe hob. Bis zur Pause änderte
sich daran auch nichts mehr. In der 2. Halbzeit kam plötzlich ein Ball
über unsere Abwehr geflogen, prallte gegen die Torstange und flog von
dort noch an die Querlatte und schließlich aus dem Spielfeld heraus.
Durchatmen! Waasland machte ordentlich Druck und der Ausgleich – so
fair sind wir – lag schon längst in der Luft. Etwa in Minute 8 war es
dann auch so weit und am Ende trennten wir uns mit einem gerechten
Unentschieden.
Dortmund – ABSV Wien
4 : 4 (Halbzeit
2 : 3)
Das letzte Spiel in der Vorrunde bestritten wir gegen den Deutschen
Meister aus Dortmund. Die Deutschen hielten bis zu diesem Duell bei 10
Punkten während wir 9 Punkte auf dem Konto hatten. Um in das Halbfinale
einzuziehen würde Dortmund ein Unentschieden reichen während wir in
jedem Fall gewinnen mussten! Für uns war klar: der Druck lag eher bei
Dortmund. Wir hatten in diesem Duell bestimmt weniger zu verlieren.
Christian war es, der aus einem gewaltigen Reflex blitzschnell das längst
gewohnte Führungstor für uns erzielte. |
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Dortmund blieb ob der Situation
aber erstaunlich ruhig und schaffte es auch, den Ausgleich herzustellen.
Jürgen bugsierte ein paar Würfe später wieder den Ball zur erneuten Führung
ins gegnerische Tor. Wieder wenig später glichen die Deutschen aber
aus. Als Jürgen das 3 : 2 gelang, pfiff der Schiedsrichter die 1.
Spielhälfte ab und so gingen wir mit einem knappen Vorsprung in die
Halbzeit.
Bei diesem Spielstand wären wir im Halbfinale wussten wir. Nach wenigen
Würfen in Hälfte 2 passierte uns aber ein Fehler da wir den Ball in
die Leine setzten und so Dortmund einen Freistoß zugesprochen bekam.
Ausgleich! Es kam wie es kommen musste. Dortmund schoss ein weiteres Tor
und führte nun 4 : 3. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch schon die letzte
Spielminute angesagt. Wir benötigten nun also 2 Treffer um in das
Halbfinale einzuziehen. Kurz vor Ende bekamen wir einen Freistoß
zugesprochen da Dortmund eine Leine traf. Christian erzielte daraus den
Ausgleich zum 4 : 4. Natürlich hatten es die Deutschen jetzt nicht mehr
eilig den Ball wieder loszuwerden. 2 oder 3 Schüsse würden uns noch
blieben um doch noch das Tor zu machen. Unser Gegner lag aber sicher und
brachte den Spielstand so über die Zeit.
Den Sprung ins Halbfinale haben wir somit nicht geschafft. Doch wir
haben den 5. Platz in einem mit Topmannschaften gespicktem
Teilnehmerfeld erreicht und das kann sich wirklich sehen lassen! Es war
ein insgesamt aufregendes Wochenende mit vielen „Aufs“ und wenig „Abs“,
mit tollen Spielen, netten Leuten, gutem Essen, ausgezeichnetem Wein,
einem schicken Quartier, einer netten Ortschaft und bemühtem
Organisationsteam und GÄHN… wenig Schlaf!
Spielstatistik:
Torerfolge
Harald Fiedler 5 Tore
Jürgen Kammerer 17 Tore
Christian Punz 6 Tore
Leinenwürfe
gesamt: 10
illegal Diffence: 1
4. Wurf: 1
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Torballtrainer
Erich Geyer: „Vorweg muss ich sagen, dass ich auf meine
Mannschaft sehr stolz bin. Sie hat enormen Kampfgeist bewiesen.
Dadurch waren wir auch in der Lage, mit sämtlichen Spitzenteams
mitzuhalten. Ich bin froh, die Chance bekommen zu haben, überhaupt
am Weltcup teilzunehmen. Mein Ziel war es, zu lernen und eventuell
2 oder 3 Punkte mitzunehmen. Wir haben gegen Weltcupsieger Tirol
gewonnen und weiters Waasland und Dortmund Punkte abgenommen. Dies
sind jene Teams, die am Ende auch die Plätze 1 bis 3 belegt
haben. Hinblickend auf die Wiener-Torballmeisterschaft und die
Staatsmeisterschaft stimmt mich unsere Leistung sehr
zuversichtlich. Ich möchte mich auch bei Michael Ott dafür
bedanken, dass er während meiner verletzungsbedingten
Trainingspause für mich eingesprungen ist und die Sache übernommen
hat!“ |
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Helmut
Wasserbauer: „Mit 10 erreichten Punkten bin ich sehr
zufrieden. Gleich das erste Spiel war meiner Meinung nach das
beste. Das spannenste aber war jenes gegen Dortmund. Schade, dass
wir das Halbfinale nicht erreicht haben. Aber nachdem das nicht
unbedingt unser Ziel war, bin ich insgesamt sehr zufrieden.“ |
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Christian
Punz: „Taktisch und spielerisch haben wir uns in unseren
Spielen wirklich gut verhalten und auch das umgesetzt, was sich
unser Trainer vorgestellt hat. Wir müssen mit unserer Leistung
zufrieden sein. Die 10 erreichten Punkte zeigen, dass wir beinahe
mit den besten der Welt mithalten können.“ |
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